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Öffentliche Verwaltung und Finanzen

Formular Steuererklärung Aargau
Le Yen Ha © Kanton Aargau

Gemeindefinanzstatistik, Kantonsfinanzen, Steuerstatistik, Finanzausgleich, Steuerfüsse

Der Bereich "öffentliche Verwaltung und Finanzen" informiert über die finanzielle Lage und Entwicklung des Kantons Aargau sowie der Aargauer Gemeinden. Angaben zu den öffentlichen Finanzen des Kantons finden sich unter dem Titel "Kantonsfinanzen". Die Gemeindefinanzstatistik basiert auf den Jahresrechnungen der Gemeinden und enthält die Finanzkennzahlen zu Ergebnis und Finanzierung der Gemeinden, sowohl "mit" als auch "ohne" Spezialfinanzierungen. Eventuelle finanzielle Unterschiede zwischen den Gemeinden auszugleichen, ist die Aufgabe des Finanzausgleiches. In einem weiteren Abschnitt finden sich Angaben zu den aktuellen und vergangenen Gemeindesteuerfüssen.

Die Steuerstatistik ist unterteilt in diejenige der juristischen sowie diejenige der natürlichen Personen und bildet wesentliche Kernindikatoren und Entwicklungen zu den Einkommen, Vermögen und Steuererträgen ab.

Erläuterungen

Rechnungs- vs. Steuerjahr

Die Gemeindefinanzstatistik weist Erträge und Aufwände aus, die während des Kalenderjahres respektive des Rechnungsjahres verbucht worden sind. Damit unterscheidet sie sich von den Steuerstatistiken, die auf Daten aus den Steuerveranlagungen beruhen. Diese beziehen sich auf das Steuerjahr, unabhängig davon, in welchem Jahr die Steuer verbucht oder bezahlt wurde.

Steuererträge (Steuerjahr)

Die im Rahmen der Steuerstatistik ausgewiesenen Steuererträge entsprechen, sofern nicht anders gekennzeichnet, der einfachen Kantonssteuer (100 Prozent) und zeigen die Erträge pro Steuerjahr. Entsprechend sind die Kantons- und Gemeindesteuerfüsse nicht berücksichtigt. Ebenfalls ausser Acht gelassen werden die Erträge aus der Quellensteuer, die mit einer Jahressteuer separat erfassten Einkünfte (z. B. Kapitalleistungen aus Vorsorge), sowie die Grundstücksgewinn- und Erbschaftssteuern.

Erträge (Rechnungsjahr)

Die Einnahmen einer Gemeinde (Erträge) bestehen neben den Steuereinnahmen des Rechnungsjahrs aus weiteren Erträgen. Die wichtigsten Erträge neben den Steuern sind die Transfererträge (z. B. wenn Gemeinde A eine Aufgabe für Gemeinde B erfüllt, erhält Gemeinde A eine finanzielle Entschädigung von Gemeinde B), die Entgelte (z. B. Feuerwehrersatzabgabe) sowie der Finanzertrag (z. B. Zinserträge, Liegenschaftenerträge). Kleinere Einnahmen sind z. B. Gebühren für die Benützung von öffentlichen Einrichtungen wie die Kehrichtentsorgung oder Erträge aus der Erteilung von Konzessionen, z. B. für Marktstände oder die Nutzung von Erdwärme.

Normsteuerertrag

Der Normsteuerertrag zeigt die Steuerträge eines Rechnungsjahres. Er wird im Rahmen des Finanzausgleichs berechnet und in der Gemeindefinanzstatistik, im Datenportal von Statistik Aargau sowie durch die Gemeindeabteilung ausgewiesen. Er enthält neben dem ordentlichen Steuerertrag der natürlichen Personen bei mittlerem Steuerfuss auch die Steuern der juristischen Personen sowie die Einnahmen aus den Grundstücksgewinn-, Erbschafts-, Schenkungs- und Nachsteuern auf Gemeindeebene. Die Normierung der Steuererträge der natürlichen Personen auf den mittleren Steuerfuss erlaubt es, Vergleiche zwischen den Gemeinden herzustellen.

Steuerstatistik 2021 – juristische Personen

Juristische Personen (ohne Vereine und Stiftungen) nach Reingewinn- und Eigenkapitalklasse, 2021.

Erholung der Reingewinne im Steuerjahr 2021

Im Steuerjahr 2021 waren im Kanton Aargau 29'285 juristische Personen (ohne Vereine und Stiftungen) steuerpflichtig. Dies entspricht einem Zuwachs gegenüber dem Vorjahr von 3,9 Prozent. Die Summe der steuerbaren Reingewinne stieg innerhalb eines Jahres um 10,6 Prozent und das steuerbare Eigenkapital um 3,1 Prozent. Entsprechend erhöhten sich auch die Steuereinnahmen aus der einfachen Kantonssteuer um 10,0 Prozent.

Im Jahr 2021 wiesen gut drei Viertel der juristischen Personen einen Reingewinn sowie ein Eigenkapital von weniger als 0,5 Millionen Franken aus. Rund die Hälfte der Pflichtigen erzielte keinen Reingewinn. Demgegenüber kamen 113 Unternehmen (0,4 Prozent) auf einen Reingewinn von jeweils mehr als 5 Millionen Franken. Ein Eigenkapital von mehr als 10 Millionen Franken wiesen 566 Pflichtige (1,9 Prozent) auf.

Steuerstatistik 2020 – Natürliche Personen

Pflichtige, Reineinkommen und Reinvermögen sowie einfache Kantonssteuer, indexiert 2001 = 100, 2001–2020

Deutliches Vermögenswachstum im Steuerjahr 2020

Im Steuerjahr 2020 waren 393'944 im Kanton Aargau wohnhafte natürliche Personen steuerpflichtig (ohne Quellenbesteuerte). Dies entspricht einem Wachstum von 1,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr, womit sich das nahezu lineare Wachstum der Pflichtigen fortsetzte. Die Summe des Reineinkommens ging um 1,6 Prozent zurück. Seit dem Jahr 2001 liegt der Zuwachs hingegen bei 53,5 Prozent und ist damit höher als derjenige der Anzahl Pflichtigen (32,6 Prozent). Im Vergleich dazu erwies sich die Entwicklung des Reinvermögens als volatiler. Dieses stieg relativ zum Vorjahr um 5,5 Prozent, seit 2001 um 69,1 Prozent. Die Einnahmen aus der einfachen Kantonssteuer erreichten 2020 1,54 Milliarden Franken (+1,0 Prozent). Seit 2001 verzeichneten diese einen Zuwachs von 47,3 Prozent.

Gemeindefinanzstatistik 2022

Kumulierte Überschüsse und Defizite aller Aargauer Gemeinden, inkl. Spezialfinanzierungen, 2014–2022.

86 Prozent der Aargauer Gemeinden schliessen das Jahr 2022 mit positiven Rechnungsabschlüssen ab

Im Jahr 2022 erzielten 172 von 200 Aargauer Gemeinden ein positives oder mindestens ausgeglichenes Gesamtergebnis in der Höhe von insgesamt 281 Millionen Franken inkl. Spezialfinanzierungen (256 Millionen Franken ohne Spezialfinanzierungen). 28 Gemeinden mussten inkl. Spezialfinanzierungen Verluste im Umfang von insgesamt rund 14,3 Millionen Franken ausweisen. Ohne Spezialfinanzierungen weisen 34 Gemeinden Defizite von insgesamt rund 12 Millionen Franken aus. Der betriebliche Aufwand der Gemeinden ist im Vergleich zum Vorjahr um 3,3 Prozent auf 3'282 Millionen Franken und der betriebliche Ertrag um 3,2 Prozent auf 3'344 Millionen Franken gestiegen.

Die Nettoinvestitionen aller Aargauer Gemeinden inkl. Spezialfinanzierungen betrugen im Jahr 2022 rund 354 Millionen Franken (316 Millionen Franken ohne Spezialfinanzierung) und sind damit 2,5 Prozent tiefer als im Vorjahr. Die meisten Investitionen, nämlich rund 159 Millionen Franken, wurden im Bereich der Bildung getätigt.

Kantonsfinanzen

Öffentliche Finanzen des Kantons Aargau

Die Abteilung Finanzen veröffentlicht jährlich den Stand und die Entwicklung der öffentlichen Zahlen des Kantons. Die Aufwände und Erträge des Kantons Aargau werden zudem mit denjenigen anderer Kantone verglichen.

Entwicklung der Schuldengrösse Kanton Aargau, 2013-2022

Jahresrechnung des Kantons Aargau

Finanzausgleich

Der Finanzausgleich zwischen den Gemeinden bezweckt die Schaffung von vergleichbaren Verhältnissen bei der Steuerbelastung und den Ausgaben der Gemeinden. Im Kanton Aargau umfasst der Finanzausgleich den Ressourcenausgleich (Steuerkraftausgleich und Mindestausstattung), den Lastenausgleich (Bildungs- und Soziallastenausgleich sowie den räumlich-strukturellen Lastenausgleich) und die Ergänzungsbeiträge. Der Vollzug geschieht durch die Gemeindeabteilung des Departements Volkswirtschaft und Inneres (DVI). Angaben zu den Zahlungen in den einzelnen Ausgleichsinstrumenten sowie den daraus resultierenden Gesamtbetrag der einzelnen Gemeinden finden sich bei der Gemeindeabteilung und auf dem Datenportal von Statistik Aargau (siehe nachstehende Links).

Datenportal von Statistik Aargau: Ausgleichsbeträge des Finanz- und Lastenausgleichs

Datenportal von Statistik Aargau: Steuererträge Rechnungsjahr, z.B. Normsteuerertrag

Gemeindesteuerfüsse 2024

Oberwil-Lieli nach wie vor mit einem rekordtiefen Steuerfuss von 48 Prozent

Zählt man die Gemeinden, welche per 1. Januar 2024 zu Baden fusioniert haben, mit, dann haben im Vergleich zum Vorjahr 17 Gemeinden ihren Steuerfuss gesenkt und 14 Gemeinden erhöht. Am stärksten konnte die Gemeinde Turgi ihren Steuerfuss senken: Turgi's Steuerfuss lag 2023 bei 113 Prozent. Nach der Fusion mit Baden (Steuerfuss 2023: 92 Prozent) hat die fusionierte Gemeinde den Steuerfuss bei 92 Prozent festgelegt, was für Turgi eine Abnahme des Steuerfusses um 21 Prozentpunkte bedeutet. Am stärksten erhöht haben ihren Steuerfuss die Gemeinden Buchs AG und Fischbach-Göslikon und zwar je um 10 Prozentpunkte.

Oberwil-Lieli weist mit einem unveränderten Steuerfuss von 48 Prozent nach wie vor den tiefsten Gemeindesteuerfuss aller Aargauer Gemeinden auf; dies nicht nur in Bezug auf das laufende Jahr, sondern auch im Vergleich zu allen Aargauer Gemeindesteuerfüssen seit 1960 (aufgezeichnete Zeitreihe). In diesem Jahr ist Geltwil mit 50 Prozent auf dem zweit- und Meisterschwanden gemeinsam mit Kaiseraugst mit 60 Prozent auf dem drittuntersten Platz. Den höchsten Steuerfuss von 127 Prozent weisen die Gemeinden Tägerig, Hallwil und Mellikon (alle drei bisher) auf.

Stand: 27. Juni 2024

Gemeindesteuerfüsse 2024

Weitere Daten und Veröffentlichungen