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SDG 6: Sauberes Wasser und Sanitäreinrichtungen

Logo SDG 6: Sauberes Wasser und Sanitäreinrichtungen

SDG 6 Ziel: Verfügbarkeit und nachhaltige Bewirtschaftung von Wasser und Sanitärversorgung für alle gewährleisten.

SDG 6: Entwicklungsstand im Kanton Aargau

Wie entwickelt sich die Wasserqualität?

Die Wasserqualität im Kanton Aargau ist grösstenteils gewährleistet und die benötigten Trinkwasserressourcen sind vorhanden. Bei 31 % der Trinkwasserfassungen überschreitet der Nitratgehalt jedoch den Anforderungswert für Grundwasser, das zur Trinkwasserversorgung genutzt wird (U3). Zudem werden bei knapp zwei Dritteln der Aargauer Wasserversorgungen erhöhte Pflanzenschutzmittelrückstände, unter anderem Abbauprodukte des seit 2020 verbotenen Fungizids Chlorothalonil, gemessen. Die Hauptursache dieser Belastungen liegt in der intensiven landwirtschaftlichen Nutzung mit Spezial- und Ackerkulturen. Daneben werden häufig auch Fremdstoffe aus Verkehr und Industrie sowie Medikamentenrückstände oder die besonders langlebigen und gesundheitsschädigenden Per- und polyfluorierte Alkylverbindungen (PFAS) im Grundwasser nachgewiesen (U3).
Bis 2035 sollen 60 % der Bevölkerung an eine Abwasserreinigungsanlage (ARA) angeschlossen sein, die über eine Behandlungsstufe zur Elimination von Mikroverunreinigungen verfügt. Bis Ende 2024 werden zwei ARAs mit einer entsprechenden Behandlungsstufe ausgerüstet sein (W6).

Wie steht es um die Qualität der Fliessgewässer?

Die Wasserqualität der Fliessgewässer, gemessen an verschiedenen chemischen Parametern, hat sich bis 2019 verbessert (U3). Seither steigt die Anzahl der Gewässer mit einer mässigen anstelle einer guten oder sehr guten Qualität wieder an. Unter anderem hat der Gehalt von Phosphor und Phosphat zugenommen. Die Zunahme von Starkniederschlägen führt tendenziell zu höheren Messwerten dieser Stoffe. Auch die nachgewiesenen Belastungen durch Mikroverunreinigun­gen wie zum Beispiel Pestizide oder Medikamentenrückstände stellen einen Stressfaktor für den aquatischen Lebensraum dar. Der Klimawandel führt zu deutlich höheren Wassertemperaturen. Diese können bei Wasserlebewesen ebenfalls zu Stress führen (U3).
Im Rahmen der Umsetzung Auenschutzpark Aargau und der Gewässerrevitalisierungs­planung wird unter anderem die Renaturierung von Fliessgewässern vorangetrieben (U5).

Wie wird der integrale Umgang mit der Ressource Wasser gefördert?

Die steigenden Temperaturen infolge des Klimawandels stellen zunehmend eine Herausforderung für die Gewährleistung der Wasserqualität und Versorgungssicherheit dar. Mit dem Klimawandel steigt der Druck auf das Grundwasser, da die jährlichen Entnahmen von Trink- und Brauchwasser, unter anderem für die Bewässerung von landwirtschaftlichen Flächen, im ganzen Kanton steigen (U12). Zur Sicherung der beschränkten Ressource Wasser erarbeitet der Kanton Aargau unter Einbezug der verschiedenen Akteursgruppen mit unterschiedlichen Nutzungsinteressen und -ansprüchen eine kantonale Wasserstrategie (U3).

Der Entwicklungsstand des SDGs 6 basiert auf den Fakten folgender Themenbereiche:

SDG 6: Schweizer Unterziele mit Relevanz für den Kanton Aargau

Schweizer Unterziele mit Relevanz für den Kanton Aargau (Stand 2024)

  • 6.1 Die Trinkwasserqualität und Infrastruktur für die Trinkwasserversorgung sicherstellen.
  • 6.3 Wasserqualität verbessern durch einen Ausbau der Abwasserreinigung und eine Reduzierung des Einsatzes von Pflanzenschutzmitteln.
  • 6.4 Eine nachhaltige und massvolle Wassernutzung sicherstellen.
  • 6.5 Die integrale Bewirtschaftung der Wasserressourcen partnerschaftlich umsetzen.
  • 6.6 Wasserbezogene Ökosysteme schützen und wiederherstellen.

Alle Schweizer Unterziele

Mehr Informationen zum SDG 6

SDG 6: Beziehungen mit anderen SDGs

Die allgemeingültige (generische) Beschreibung der Beziehungen des SDG 6 mit anderen SDGs zeigt wichtige Zusammenhänge und kann Hinweise auf mögliche Handlungsansätze geben

Die 17 SDGs stehen in enger Beziehung zueinander: Der Entwicklungsstand eines SDGs hängt vom Stand anderer SDGs (Treiber) ab und hat gleichzeitig Konsequenzen auf den Entwicklungsstand weiterer SDGs. Entsprechend können einzelne Ziele (SDGs) nur erreicht werden, wenn auch bei anderen Zielen (SDGs) Fortschritte erlangt werden.

Die in der landwirtschaftlichen Produktion (SDG 2) in privaten Haushalten, auf Sportanlagen und bei Unterhaltsarbeiten eingesetzten Pflanzenschutzmittel, aber auch die Mikroverunreinigungen aus anderen Quellen, wie zum Beispiel durch Medikamenten- und Kosmetikakonsum (SDG 12) oder durch Pneuabrieb haben negative Auswirkungen auf die Wasserqualität. Auch zunehmende Hitze und Trockenheit aufgrund des Klimawandels (SDG 13) beeinflussen die Wasserqualität langfristig negativ und können zu Nutzungskonflikten führen. Die Siedlungsentwicklung (SDG 11) hemmt durch die Bodenversiegelung die Grundwasserneubildung und kann die Sicherung der Grundwasserschutzzonen erschweren. Zur Sicherung der Wasserinfrastruktur ist ein gesunder öffentlicher Haushalt (SDG 16) eine notwendige Bedingung.

Die Wasserqualität und -verfügbarkeit beeinflussen umgekehrt die landwirtschaftliche Produktion (SDG 2), zum Beispiel aufgrund eingeschränkter Wasserbezugsmöglichkeiten. Trinkwasserverunreinigungen stellen ein Risiko für die menschliche Gesundheit (SDG 3) dar. Belastete Oberflächengewässer wirken sich negativ auf die Biodiversität und Ökosysteme (SDG 15) aus. Aufgrund des Abflusses in Flüssen hat die Wasserqualität schliesslich auch grenzüberschreitende Bedeutung (SDG 17).

Titelbild des Nachhaltigkeitsberichtes 2024 des Kantons Aargau; Collage mit Grafiken und Fotos aus dem Kanton passend zu den verschiedenen Themenbereichen des Nachhaltigkeitsberichts

Das SDG 6 ist Teil vom Nachhaltigkeitsbericht des Kantons Aargau:

Logo der Agenda 2030 mit Flagge des Kantons Aargau in der Mitte.

Agenda 2030

Der Kanton Aargau trägt gemeinsam mit dem Bund zur Umsetzung der UNO-Agenda 2030 bei.