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SDG 10: Weniger Ungleichheiten

Logo SDG 10: Weniger Ungleichheiten

SDG 10 Ziel: Ungleichheit in und zwischen Ländern verringern

SDG 10: Entwicklungsstand im Kanton Aargau

Wie entwickelt sich die Chancengleichheit?

Ungleiche Chancen für verschiedene Bevölkerungsgruppen und Menschen konnten im Kanton Aargau zwar verringert werden, bestehen aber weiterhin. Ungleichheiten zeigen sich etwa zwischen Schweizerinnen und Schweizern und der ausländischen Wohnbevölkerung. Personen mit Migrationshintergrund, besonders ausländische Staatsangehörige, haben im Durchschnitt eine signifikant geringere Lebensqualität als schweizerische Staatsangehörige ohne Migrationshintergrund in Bezug auf die Wohnsituation, Arbeit, Ausbildung, Gesundheit sowie subjektives Wohlbefinden und erfahren auch häufig rassistische Diskriminierung (G3). Personen mit Migrationshintergrund verzichten beispielsweise häufiger aus finanziellen Gründen auf zahnärztliche Leistungen als Personen ohne Migra­tionshintergrund (G3). Zudem ist die Arbeitslosenquote der ausländischen Bevölkerung im Kanton Aargau seit Jahren mehr als doppelt so hoch wie diejenige der Schweizer Bevölkerung. Allerdings zeichnet sich bei der Quote der Erstabschlüsse auf Sekundarstufe II der im Ausland geborenen ausländischen Schulabgängerinnen und -abgänger langfristig ein positiver Trend ab.

Zwischen den Geschlechtern bestehen weiterhin bedeutende Ungleichheiten im Kanton Aargau, was sich unter anderem in einer Untervertretung von Frauen in politischen und wirtschaft­lichen Entscheidungsgremien zeigt (G5). Die geplante Steuergesetzrevision sieht eine Erhöhung der Abzüge für Kinderbetreuungskosten vor, welche einen Anreiz für die vermehrte Erwerbstätigkeit der Frauen mit Kindern setzen kann (W9). Bezüglich Chancengerechtigkeit von Menschen mit Behinderung hat der Kanton Aargau bezüglich ambulanter Unterstützungsleistungen beim Wohnen und im ersten Arbeitsmarkt Fortschritte erzielt, es bleiben aber wichtige Herausforderungen bestehen, zum Beispiel hinsichtlich des hindernisfreien Zugangs im öffentlichen Verkehr (G5).

Wie steht es um den gesellschaftlichen Zusammenhalt?

Trotz diverser Ungleichheiten ist der gesellschaftliche Zusammenhalt im Kanton Aargau, wie auch in den Nordwestschweizer Nachbarkantonen, insgesamt stabil (G4). Dies zeigt sich etwa an der hohen Zufriedenheit der Bevölkerung mit den persönlichen Beziehungen oder daran, dass sich rund 40 % der Wohnbevölkerung im Rahmen unbezahlter Freiwilligenarbeit engagiert. Die Zahl an freiwillig Tätigen hat jedoch seit Ende der 1990er-Jahren vor allem in der institutionalisierten Freiwilligenarbeit (z. B. für einen Verein oder eine Organisation) graduell abgenommen. Steigende Mehrfachbelastungen der erwerbstätigen Bevölkerung und erschwerte Vereinbarung von Familie und Beruf haben einen negativen Einfluss auf die institutionalisierte Freiwilligenarbeit.

Der Entwicklungsstand des SDGs 10 basiert auf den Fakten folgender Themenbereiche:

SDG 10: Schweizer Unterziele mit Relevanz für den Kanton Aargau

Schweizer Unterziele mit Relevanz für den Kanton Aargau (Stand 2024)

  • 10.1 Chancengleichheit bei der Wohlfahrt für alle fördern.
  • 10.2 Teilhabe an der gesellschaftlichen Entwicklung und an Entscheidungsprozessen für alle schaffen.
  • 10.3 Keine Diskriminierung jeglicher Art.
  • 10.4 Eine gleichheitsfördernde Steuer- und Sozialpolitik verfolgen.
  • 10.7 Eine verantwortungsvolle und gut gesteuerte Migrationspolitik umsetzen.

Alle Schweizer Unterziele

Mehr Informationen zum SDG 10

SDG 10: Beziehungen mit anderen SDGs

Die allgemeingültige (generische) Beschreibung der Beziehungen des SDG 10 mit anderen SDGs zeigt wichtige Zusammenhänge und kann Hinweise auf mögliche Handlungsansätze geben

Die 17 SDGs stehen in enger Beziehung zueinander: Der Entwicklungsstand eines SDGs hängt vom Stand anderer SDGs (Treiber) ab und hat gleichzeitig Konsequenzen auf den Entwicklungsstand weiterer SDGs. Entsprechend können einzelne Ziele (SDGs) nur erreicht werden, wenn auch bei anderen Zielen (SDGs) Fortschritte erlangt werden.

Insbesondere tiefe Einkommen (SDG 1), ein tiefer Bildungsstand (SDG 4) und Chancenungerechtigkeiten zwischen den Geschlechtern (SDG 5) zählen zu den Treibern von gesellschaftlichen Ungleichheiten. Daneben mindern oder verstärken auch strukturelle Aspekte wie die Verfügbarkeit von günstigem Wohnraum oder der Städtebau (SDG 11) Ungleichheiten zwischen den Menschen. Der Klimawandel (SDG 13) verstärkt die Ungleichheiten zwischen den Ländern und führt zu mehr Migration.

Ungleichheiten können das psychische Wohlbefinden (SDG 3) benachteiligter Bevölkerungsgruppen sowie deren Beteiligung an politischen Entscheidungsprozessen (SDG 16) verringern und die Bereitschaft für Gewalt (SDG 16) erhöhen. Schliesslich können Ungleichheiten die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit mindern, sofern dadurch das Arbeitskräftepotenzial (SDG 8) nur mangelhaft ausgeschöpft wird. Eine Verringerung von gesellschaftlichen Ungleichheiten trägt umgekehrt zu einer Entlastung der Sozialwerke (SDG 1) bei.

Titelbild des Nachhaltigkeitsberichtes 2024 des Kantons Aargau; Collage mit Grafiken und Fotos aus dem Kanton passend zu den verschiedenen Themenbereichen des Nachhaltigkeitsberichts

Das SDG 10 ist Teil vom Nachhaltigkeitsbericht des Kantons Aargau:

Logo der Agenda 2030 mit Flagge des Kantons Aargau in der Mitte.

Agenda 2030

Der Kanton Aargau trägt gemeinsam mit dem Bund zur Umsetzung der UNO-Agenda 2030 bei.