SDG 10: Weniger Ungleichheiten
SDG 10 Ziel: Ungleichheit in und zwischen Ländern verringern
SDG 10: Entwicklungsstand im Kanton Aargau
Ungleiche Chancen für verschiedene Bevölkerungsgruppen und Menschen konnten im Aargau zwar verringert werden, bestehen aber weiterhin. Ungleiche Chancen zeigen sich etwa zwischen Schweizerinnen und Schweizern und der ausländischen Wohnbevölkerung. Personen mit Migrationshintergrund, besonders ausländische Staatsangehörige, haben im Durchschnitt eine signifikant geringere Lebensqualität als schweizerische Staatsangehörige in Bezug auf die Wohnsituation, Arbeit, Ausbildung, Gesundheit und subjektives Wohlbefinden. Die unzureichende Integration der ausländischen Wohnbevölkerung zeigt sich auch daran, dass die Arbeitslosenquote dieser Bevölkerungsgruppe im Aargau seit Jahren mehr als doppelt so hoch ist wie diejenige der Schweizer Bevölkerung. Aber auch zwischen den Geschlechtern bestehen weiterhin bedeutende Ungleichheiten im Kanton Aargau, was sich unter anderem in einer Untervertretung von Frauen in politischen und wirtschaftlichen Entscheidungsgremien zeigt. Bezüglich Chancengerechtigkeit von behinderten Menschen hat der Kanton Aargau in gewissen Bereichen Fortschritte erzielt, es bleiben aber wichtige Herausforderungen bestehen, zum Beispiel bezüglich hindernisfreiem Zugang im öffentlichen Verkehr.
Trotz diverser Ungleichheiten ist der gesellschaftliche Zusammenhalt im Aargau insgesamt stabil. Dies zeigt sich etwa an der hohen Zufriedenheit der Bevölkerung mit den persönlichen Beziehungen oder daran, dass sich fast die Hälfte der Wohnbevölkerung im Rahmen unbezahlter Freiwilligenarbeit engagiert. Die Zahl an freiwillig Tätigen hat jedoch seit Ende der 1990er-Jahre in fast jedem Bereich abgenommen, insbesondere bei politischen oder öffentlichen Ämtern.
Der Entwicklungsstand des SDGs 10 basiert auf den Fakten folgender Themenbereiche:
SDG 10: Schweizer Unterziele mit Relevanz für den Kanton Aargau
Schweizer Unterziele mit Relevanz für den Kanton Aargau (Stand 2024)
- 10.1 Chancengleichheit bei der Wohlfahrt für alle fördern.
- 10.2 Teilhabe an der gesellschaftlichen Entwicklung und an Entscheidungsprozessen für alle schaffen.
- 10.3 Keine Diskriminierung jeglicher Art.
- 10.4 Eine gleichheitsfördernde Steuer- und Sozialpolitik verfolgen.
- 10.7 Eine verantwortungsvolle und gut gesteuerte Migrationspolitik umsetzen.
SDG 10: Beziehungen mit anderen SDGs (generisch formuliert)
Insbesondere tiefe Einkommen, ein tiefer Bildungsstand und Chancenungerechtigkeiten zwischen den Geschlechtern zählen zu den Treibern von gesellschaftlichen Ungleichheiten. Daneben mindern oder verstärken auch strukturelle Aspekte wie die Verfügbarkeit von günstigem Wohnraum oder der Städtebau Ungleichheiten zwischen den Menschen. Der Klimawandel verstärkt die Ungleichheiten zwischen den Ländern und führt zu mehr Migration.
Ungleichheiten können das psychische Wohlbefinden benachteiligter Bevölkerungsgruppen sowie deren Beteiligung an politischen Entscheidungsprozessen verringern und die Bereitschaft für Gewalt erhöhen. Schliesslich können Ungleichheiten die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit mindern, sofern dadurch das Arbeitskräftepotenzial nur mangelhaft ausgeschöpft wird. Eine Verringerung von gesellschaftlichen Ungleichheiten trägt umgekehrt zu einer Entlastung der Sozialwerke bei.
Bericht Nachhaltige Entwicklung im Kanton Aargau 2020
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Bericht Nachhaltige Entwicklung 2020 (PDF, 154 Seiten, 9,8 MB)
Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung
Der Kanton Aargau trägt gemeinsam mit dem Bund zur Umsetzung der UNO-Agenda 2030 bei.