SDG 4: Hochwertige Bildung
SDG 4 Ziel: Inklusive, gleichberechtigte und hochwertige Bildung gewährleisten und Möglichkeiten lebenslangen Lernens für alle fördern
SDG 4: Entwicklungsstand im Kanton Aargau
Ist der gleichberechtigte Zugang zur Bildung gewährleistet?
Die Aargauerinnen und Aargauer verfügen im Allgemeinen über eine gute Bildung. Die allermeisten Schulabgängerinnen und Schulabgänger planen einen direkten Übertritt von der obligatorischen Schule in eine nachobligatorische Ausbildung (G1). Dabei stellen sich aber auch Herausforderungen. So gibt es deutliche Unterschiede je nach vorgängig besuchtem Schultyp: Während der direkte Übertritt aus der Bezirksschule am besten gelingt, klappt dieser bei Schülerinnen und Schülern aus der Sekundarschule etwas weniger gut und aus der Realschule deutlich schlechter. Unterschiede zeigen sich auch bei den Nationalitäten der Schülerinnen und Schüler (G3): Der Anteil der ausländischen Schulabgängerinnen und Schulabgänger, die nach der obligatorischen Volksschule direkt in eine berufliche Grundbildung oder Allgemeinbildung übertreten, ist niedriger als bei Schweizer Schulabgängerinnen und Schulabgängern.
Einen Abschluss auf Sekundarstufe II (G1), der den Zugang zu Höheren Fachschulen und Hochschulen ermöglicht, erlangen im Kanton Aargau insgesamt 91 % der jungen Erwachsenen bis 25 Jahre. Es zeigen sich auch hier Unterschiede zwischen Schweizer und ausländischen Staatsangehörigen (G3).
Im gesamtschweizerischen Vergleich schliessen überdurchschnittlich viele Aargauerinnen und Aargauer, welche die Matur im Kanton Aargau absolviert haben, das Bachelorstudium erfolgreich ab. Studierende an universitären Hochschulen, deren Eltern über einen tertiären Bildungsabschluss (z. B. Hochschulstudium) verfügen, schliessen ihr Studium häufiger erfolgreich ab (G1).
Der Kanton Aargau fördert Angebote zur Verbesserung von Grundkompetenzen Erwachsener, um ihnen die Bewältigung des Alltags sowie die gesellschaftliche Teilhabe zu erleichtern (G1).
Wie steht es um die Integrationsquote in Regelschulen?
Kinder und Jugendliche mit Beeinträchtigungen werden im Kanton Aargau im Vergleich zur gesamten Schweiz nach wie vor unterdurchschnittlich häufig in Regelschulen unterrichtet. Der Übergang in weiterführende Ausbildungen und das Berufsleben gestaltet sich für diese Jugendlichen besonders schwierig (G5). Allerdings wurde das behinderungsspezifische Beratungsangebot für Regelschulen ausgebaut, um die Integration zu unterstützen.
Wie wird die Bildung für nachhaltige Entwicklung unterstützt?
Die Handlungskompetenzen im Bereich der nachhaltigen Entwicklung zu stärken ist Bestandteil des Bildungsauftrags der Volksschule im Kanton Aargau. So sind Themen, wie zum Beispiel "Klimaschutz" und "Anpassung an den Klimawandel", im Aargauer Lehrplan Volksschule verbindlich aufgeführt (U12). Zur Auseinandersetzung mit künstlerischen Inhalten und der Ermöglichung von kulturellen Begegnungen bietet der Kanton unter anderem das Programm "Kultur macht Schule" an, an dem jährlich rund 100’000 Schülerinnen und Schüler teilnehmen (G9).
Der Entwicklungsstand des SDGs 4 basiert auf den Fakten folgender Themenbereiche:
SDG 4: Schweizer Unterziele mit Relevanz für den Kanton Aargau
Schweizer Unterziele mit Relevanz für den Kanton Aargau
- 4.3 Gleichberechtigten Zugang zu einer hochwertigen allgemeinen und beruflichen Bildung gewährleisten.
- 4.4 95 % aller 25-Jährigen verfügen über einen Abschluss auf der Sekundarstufe II.
- 4.5 Gleiche Bildungschancen für zugewanderte Kinder und Jugendliche.
- 4.6 Den allgemeinen Zugang zu Lese-, Schreib- und Rechenkenntnissen sicherstellen.
- 4.7 Die Bildung für nachhaltige Entwicklung fördern.
- 4.a Den Bau und Ausbau integrativer und sicherer Schulen vorantreiben.
SDG 4: Beziehungen mit anderen SDGs
Die 17 SDGs stehen in enger Beziehung zueinander: Der Entwicklungsstand eines SDGs hängt vom Stand anderer SDGs (Treiber) ab und hat gleichzeitig Konsequenzen auf den Entwicklungsstand weiterer SDGs. Entsprechend können einzelne Ziele (SDGs) nur erreicht werden, wenn auch bei anderen Zielen (SDGs) Fortschritte erlangt werden.
Die Qualität des öffentlichen Bildungsangebots hängt von den vorhandenen finanziellen Ressourcen und damit vom öffentlichen Haushalt (SDG 16) ab. Zentrale Voraussetzungen für eine hochwertige Bildung für alle sind ferner genügend und funktionstüchtiger Schulraum sowie ein barrierefreier Zugang (SDG 11) zu den Bildungseinrichtungen. Gesellschaftliche Ungleichheiten (SDG 10) wie zum Beispiel eine schlechte Integration der fremdsprachigen Bevölkerung, stellen eine Herausforderung für die Bildungssysteme dar.
Hohe Abschlussquoten auf Sekundarstufe II und bei den Hochschulen sichern der Wirtschaft gut ausgebildete Fachkräfte (SDG 8) und ermöglichen damit eine hohe Innovationsfähigkeit. Ein hoher Bildungsstand trägt zu einer tiefen Arbeitslosenquote bei, schmälert das Armutsrisiko (SDG 1) und entlastet damit die Sozialsysteme. Ausserdem dient eine hochwertige Bildung der Gesundheitsprävention (SDG 3). Eine hochwertige und inklusive Bildung kann auch die Chancengerechtigkeit (SDG 10) und Eigenverantwortung fördern und wirkt sich damit positiv auf den gesellschaftlichen Zusammenhalt aus. Ausserdem fördert sie die Kenntnisse und das Wissen über Umwelt- und Klimazusammenhänge (SDG 13) sowie den verantwortungsvollen Konsum (SDG 12).
Das SDG 4 ist Teil vom Nachaltigkeitsbericht des Kantons Aargau:
Agenda 2030
Der Kanton Aargau trägt gemeinsam mit dem Bund zur Umsetzung der UNO-Agenda 2030 bei.