Hauptmenü

Ergebnisse

W2 Standortattraktivität

Der Aargau weist eine überdurchschnittliche Standortqualität auf. Verglichen mit allen Kantonen liegt er im vorderen Viertel. Die relativ tiefe Steuerbelastung und die gute Verkehrsanbindung sind positiv zu werten, die Verfügbarkeit von Hochqualifizierten bleibt herausfordernd.

Zielrichtung aus Nachhaltigkeitssicht

Die Standortattraktivität beschreibt das wirtschaftliche Potenzial des Kantons. Sie trägt massgeblich dazu bei, dass der Wohlstand erhalten und ausgebaut werden kann. Die Standortattraktivität umfasst zentrale Vorteile wie tiefe Steuerbelastung, gute Verkehrsverbindungen und hohe Verfügbarkeit von Arbeitskräften für ansässige und zukünftige Unternehmen, die der Kanton im Vergleich zu anderen Standorten anbietet. Damit wird gewährleistet, dass der Kanton Aargau wettbewerbsfähig und attraktiv für die Gründung, Weiterentwicklung und Ansiedlung von Unternehmen ist und bleibt.

Um eine hohe Standortattraktivität zu wahren, sind die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für den Standort Aargau im interkantonalen und internationalen Vergleich vorteilhaft auszugestalten.

Die Standortattraktivität wird anhand eines Index gemessen, der die zentralen Standortfaktoren "Steuerbelastung", "Erreichbarkeit der Bevölkerung" und "Verfügbarkeit von Fachkräften und Hochqualifizierten" aggregiert.

Stand Standortattraktivität 2020

Der folgende Text beschreibt den Stand der Indikatoren W2.1 (2004–2020) und W2.2 (2020)

Die Standortqualität des Aargaus liegt über dem Durchschnitt der Schweizer Kantone. Dazu trägt hauptsächlich die günstige Lage entlang der wichtigsten Verkehrsachsen der Deutschschweiz bei. Positiv zu vermerken ist zudem die relativ tiefe Steuerbelastung für natürliche Personen. Die steuerliche Attraktivität für juristische Personen zeigte sich im Aargau über viele Jahre ebenfalls über dem Schweizer Schnitt, 2020 liegt sie im Schweizer Mittel. Die Verfügbarkeit von Fachkräften ist weiterhin überdurchschnittlich, demgegenüber zeigt sich die Verfügbarkeit von Hochqualifizierten unterdurchschnittlich (Credit Suisse 2020a). Ein Grund dafür ist die unterdurchschnittliche Hochschulabschlussquote im Aargau (NAB 2017), aber auch die Mobilität dieser Personengruppe hat einen Einfluss. Zwar vermag die hohe Wohnattraktivität Hochqualifizierte anzuziehen: Zwischen 2013 und 2017 verfügten rund 40 Prozent der Zugewanderten über einen Abschluss auf Tertiärstufe. Gleichzeitig führt aber die Nähe zu wichtigen Wirtschaftszentren des Landes auch zu hohen Pendlerraten. Besonders bei Personen mit einem Tertiärabschluss ist der Pendlersaldo deutlich negativ (NAB 2019).

Im Wettbewerb mit anderen Kantonen rangiert der Aargau im Jahr 2020 auf Platz 5. Im Vergleich zu den Vorjahren hat er 2 Ränge verloren. Der Rangverlust ist aber vor allem auf die deutliche Verbesserung der steuerlichen Rahmenbedingungen der Kantone Basel-Stadt und Genf zurückzuführen. Die beiden Spitzenreiter Zug und Basel-Stadt liegen sehr nahe beieinander. Beide standortattraktiven Kantone haben in den letzten 2 Jahren die Gewinnsteuern für Unternehmen gesenkt. Die Steuerpolitik ist ein zentrales Element des Standortrankings. Dieser Indikator kann im Gegensatz zu den Standortfaktoren in den Bereichen "Erreichbarkeit" sowie "Verfügbarkeit von Hochqualifizierten" einfacher beeinflusst werden und Änderungen der Steuerbelastungsfaktoren schlagen sich unmittelbar in der Standortattraktivität der Erhebung durch die Credit Suisse nieder. So hat der Kanton Genf die steuerliche Attraktivität für Unternehmen deutlich verbessert und sich damit seit 2019 um 10 Ränge verbessert. Er liegt 2020 auf dem vierten Platz, mit einigem Abstand vor dem Kanton Aargau (Credit Suisse 2020a).

Im schweizweiten Vergleich mit den 110 Wirtschaftsregionen werden alle 6 Regionen im Kanton Aargau im vordersten Drittel eingestuft. Kantonaler Spitzenreiter bezüglich der wirtschaftlichen Attraktivität ist die Region Baden auf dem schweizweit 5. Platz. Die hohe Bewertung ist insbesondere auf die gute verkehrstechnische Erreichbarkeit der Region Baden zurückzuführen (Credit Suisse 2020b).

Indikator W2.1: Standortqualitätsindikator Aargau

Sieben quantitative Standortfaktoren zur Steuerbelastung, der Verfügbarkeit von Fachkräften und Hochqualifizierten sowie zur Erreichbarkeit werden zu einem Index aggregiert. Die Schweiz weist als Durchschnitt einen Index von 0 auf.
Ziel ist, dass der Kanton Aargau beim Standortqualitätsindikator sein Niveau hält.

Standortqualitätsindikator Aargau, 2004-2020

(Daten: Credit Suisse 2020a)

Die in dieser Grafik dargestellten Daten können im Excel-File abgerufen werden: Excel-Datei abrufen (XLSX, 27 KB)

Entwicklung Indikator in Richtung Nachhaltigkeit
langfristig (seit 2004)positiv
kurzfristig (seit 2016)negativ

Aktualisierung Daten 2023

Standortqualitätsindikator Aargau, 2004-2023

(Daten: Credit Suisse 2023)

Die in dieser Grafik dargestellten Daten können im Excel-File abgerufen werden: Excel-Datei abrufen (XLSX, 16 KB)

Entwicklung Indikator in Richtung Nachhaltigkeit
langfristig (seit 2004)negativ
kurzfristig (seit 2016)negativ

Indikator W2.2: Standortqualitätsindikator aller Kantone

Sieben quantitative Standortfaktoren zur Steuerbelastung, der Verfügbarkeit von Fachkräften und Hochqualifizierten sowie zur Erreichbarkeit werden zu einem Index aggregiert. Die Schweiz weist als Durchschnitt einen Index von 0 auf.
Ziel ist es, dass der Kanton Aargau beim Standortqualitätsindikator sein Niveau hält.

Standortqualitätsindikator aller Kantone, 2020

(Daten: Credit Suisse 2020a)

Die in dieser Grafik dargestellten Daten können im Excel-File abgerufen werden: Excel-Datei abrufen (XLSX, 22 KB)

Entwicklung Indikator in Richtung Nachhaltigkeit
langfristig (seit 2000)Aussage nicht möglich
kurzfristig (seit 2016)Aussage nicht möglich

Aktualisierung Daten 2023

Standortqualitätsindikator aller Kantone, 2023

(Daten: Credit Suisse 2023)

Die in dieser Grafik dargestellten Daten können im Excel-File abgerufen werden: Excel-Datei abrufen (XLSX, 10 KB)

Entwicklung Indikator in Richtung Nachhaltigkeit
langfristig (seit 2000)Aussage nicht möglich
kurzfristig (seit 2016)Aussage nicht möglich

Herausforderungen für das Thema Standortattraktivität

  • Die Umsetzung der Steuerreform und AHV-Finanzierung (STAF) prägt den Standortwettbewerb zwischen den Kantonen in den nächsten Jahren.
  • Die Nachfrage nach hochqualifizierten Arbeitskräften bleibt im Hightech-Kanton Aargau gross.
  • Im medizinischen Bereich sowie in den Maschinen-, Elektro- und Metallbranchen ist es besonders schwierig offene Stellen zu besetzen
  • Die Verfügbarkeit von baureifen, verkehrstechnisch gut erschlossenen Parzellen in der Arbeitszone in entsprechender Grösse bleibt im Aargau herausfordernd. Dies ist mitunter ein Grund für die eher tiefe Anzahl Arbeitsplätze, was wiederum dazu führt, dass viele Fachkräfte aus dem Kanton Aargau wegpendeln. Dieses Potenzial gilt es für den Kanton zu aktivieren.

Quellen

Mitarbeit
Referenzen
  • Credit Suisse (2020a): Standortqualitätsindex, Datenlieferung, Zürich: Credit Suisse Regional Research
  • Credit Suisse (2020b): Standortqualität: Zug knapp vor Basel-Stadt. Genf rückt nahe an Zürich, Zürich: Credit Suisse Investment Solutions & Products Swiss Economics
  • Neue Aargauer Bank NAB (2019): NAB-Regionalstudie 2019 – Was bedeutet eine hohe Wohnattraktivität für den Immobilienmarkt? Aarau: NAB
  • Neue Aargauer Bank NAB (2017): NAB Regionalstudie Aargau 2017: Fachkräftemangel im Aargau, Betroffenheit und Strategien, Aarau: NAB

Für das Thema "Standortattraktivität" relevantes SDG der Agenda 2030

Die Symbole der 17 SDG in der Übersicht.

Bericht Nachhaltige Entwicklung im Kanton Aargau 2020

Symbolbilder verschiedener Themenbereiche der Nachhaltigkeit.

Bericht Nachhaltige Entwicklung 2020 (PDF, 154 Seiten, 9,8 MB)

Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung

Keyvisual AG Agenda 2030

Der Kanton Aargau trägt gemenisam mit dem Bund zur Umsetzung der UNO-Agenda 2030 bei.

Impressum

Impressum
Bild: Shutterstock