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SDG 16: Frieden, Gerechtigkeit und starke Institutionen

Logo SDG 16: Frieden, Gerechtigkeit und starke Institutionen

SDG 16 Ziel: Friedliche und inklusive Gesellschaften für eine nachhaltige Entwicklung fördern, allen Menschen Zugang zur Justiz ermöglichen und leistungsfähige, rechenschaftspflichtige und inklusive Institutionen auf allen Ebenen aufbauen

SDG 16: Entwicklungsstand im Kanton Aargau

Wie steht es um den Kanton Aargau als Institution?

Der Kanton Aargau als funktionierende, staatliche Institution stellt die Basis einer Gesellschaft dar, auf der die nachhaltige Entwicklung aufbauen kann. Der Staatshaushalt des Kanton Aargaus ist weiterhin stabil. Die Jahresrechnungen sind seit 2017 ausgeglichen und die Verschuldung des Kantons konnte gänzlich abgetragen werden (W8). Seit 2022 ist das Netto­vermögen des Kantons sogar positiv. Auch die Staatsquote sank seit 2016 leicht, nachdem sie während der Covid-19-Pandemie kurz angestiegen war (W10). Die Verwaltung arbeitet effizient, so dass der allgemeine Verwaltungsaufwand des Kantons und der Gemeinden unter dem gesamtschweizerischen Durchschnitt liegt (W10).

Inwiefern werden nicht-diskriminierende Gesetze und Politiken gefördert?

Um vor Lohndiskriminierung zu schützen, müssen in der Schweiz Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber mit über 100 Mitarbeitenden seit 2020 alle vier Jahre eine interne Lohngleichheitsanalyse durchführen. Die interne Lohngleichheitsanalyse der Mitarbeitenden des Kantons Aargau zeigte keine Diskriminierung. Die Umsetzung der im Behindertengleichstellungsgesetz festgeschriebenen barrierefreien öffentlichen Verkehrsmittel und integrativer Beschulung bleibt allerdings herausfordernd (G5).

Wie steht es um die politische Partizipation?

Die Aargauer Bevölkerung nimmt ihre politischen Rechte nur beschränkt wahr. Die Beteiligung der stimm- und wahlberechtigten Aargauer Bevölkerung liegt bei eidgenössischen Wahlen und Abstimmungen im schweizweiten Durchschnitt beziehungsweise leicht darunter (G10). Der Anteil der Wohnbevölkerung im Kanton Aargau, der sich in einer politischen Partei oder einem politischen Amt engagiert ist tief. Aargauer Gemeinden zeigen denn auch entsprechend Probleme bei der Rekrutierung von Personen für Exekutivämter. Digitale Partizipation ist im Kanton Aargau im Gegensatz zu anderen Kantonen weit fortge­schritten, es gibt allerdings in der ganzen Schweiz noch viel Luft nach oben, um effektive politische Partizipation im digitalen Raum zu ermöglichen (G10).

Wie entwickelt sich die Anzahl Gewaltstraftaten?

Die objektive Sicherheit hat sich im Kanton Aargau kaum verändert: Die Anzahl Gewaltstraften ist 2023 im Vergleich zu den Vorjahren gleichgeblieben und bei den schweren Gewaltstrafen lag der Kanton unter dem schweizweiten Durchschnitt (G8). Zugenommen haben jedoch die Straftaten gegen das Strafgesetzbuch und Fälle von häuslicher Gewalt. Fast die Hälfte aller Straftaten konnte 2023 aufgeklärt werden.

Der Entwicklungsstand des SDGs 16 basiert auf den Fakten folgender Themenbereiche:

SDG 16: Schweizer Unterziele mit Relevanz für den Kanton Aargau

Schweizer Unterziele mit Relevanz für den Kanton Aargau

  • 16.1 Gewalt und Kriminalität vorbeugen und bekämpfen.
  • 16.2 Kinder vor Missbrauch, Ausbeutung, Menschenhandel und Gewalt schützen.
  • 16.3 Die Rechtsstaatlichkeit fördern und einen gleichberechtigten Zugang zur Justiz sicherstellen.
  • 16.4 Die organisierte Kriminalität sowie illegale Finanz- und Waffenströme bekämpfen.
  • 16.6 Wirksame, rechenschaftspflichtige und transparente Institutionen aufbauen.
  • 16.7 Demokratische, partizipative und transparente Entscheidungsprozesse sicherstellen.
  • 16.b Nicht-diskriminierende Gesetze und Politiken fördern und durchsetzen.

Alle Schweizer Unterziele

Mehr Informationen zum SDG 16

SDG 16: Beziehungen mit anderen SDGs

Die allgemeingültige (generische) Beschreibung der Beziehungen des SDG 16 mit anderen SDGs zeigt wichtige Zusammenhänge und kann Hinweise auf mögliche Handlungsansätze geben

Die 17 SDGs stehen in enger Beziehung zueinander: Der Entwicklungsstand eines SDGs hängt vom Stand anderer SDGs (Treiber) ab und hat gleichzeitig Konsequenzen auf den Entwicklungsstand weiterer SDGs. Entsprechend können einzelne Ziele (SDGs) nur erreicht werden, wenn auch bei anderen Zielen (SDGs) Fortschritte erlangt werden.

Die Ausgeglichenheit des Staatshaushalts hängt insbesondere von den Einnahmen und Ausgaben des Staates ab. Einnahmeseitig spielen diesbezüglich die Leistungsfähigkeit der Wirtschaft (SDG 8) und ihre Innovationsfähigkeit (SDG 9) eine wesentliche Rolle. Die Stärke der staatlichen Institutionen wird ferner auch durch politische Bildung (SDG 4) geprägt. Ebenfalls stärken die Verringerung von Ungleichheiten (SDG 10), zum Beispiel durch das Stimmrecht der ausländischen Bevölkerung die politische Beteiligung der Gesamtgesellschaft. Hingegen kann Armut (SDG 1) Treiber sein für Straftaten und Gewaltverbrechen, während der Städtebau (SDG 11) einen Beitrag zur subjektiven und objektiven Sicherheit im öffentlichen Raum leisten kann.

Der Zustand des öffentlichen Haushalts hat Auswirkungen auf die Handlungsfähigkeit des Staats insgesamt. Davon betroffen sind prinzipiell alle Tätigkeits- und Ausgabenbereiche des Kantons mit potenziell entsprechenden Auswirkungen auf alle SDGs.

Titelbild des Nachhaltigkeitsberichtes 2024 des Kantons Aargau; Collage mit Grafiken und Fotos aus dem Kanton passend zu den verschiedenen Themenbereichen des Nachhaltigkeitsberichts

Das SDG 16 ist Teil vom Nachhaltigkeitsbericht des Kantons Aargau:

Logo der Agenda 2030 mit Flagge des Kantons Aargau in der Mitte.

Agenda 2030

Der Kanton Aargau trägt gemeinsam mit dem Bund zur Umsetzung der UNO-Agenda 2030 bei.