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SDG 8: Menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum

Logo SDG 8: Menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum

SDG 8 Ziel: Dauerhaftes, breitenwirksames und nachhaltiges Wirtschaftswachstum, produktive Vollbeschäftigung und menschenwürdige Arbeit für alle fördern

SDG 8: Entwicklungsstand im Kanton Aargau

Wie entwickelt sich die Wirtschaftsleistung?

Das Bruttoinlandprodukt (BIP) pro Person steigt seit 2016 kontinuierlich an, mit einem leichten Rückgang 2020 aufgrund der Covid-19-Pandemie. Das BIP pro Kopf liegt im Kanton Aargau weiterhin deutlich unter dem Schweizer Durchschnitt. Dies zeigt, dass der Kanton Aargau ein ausgeprägter Wohn- und Pendlerkanton ist. Auch die Wertschöpfung pro Arbeitsplatz ist verglichen mit dem Schweizer Durchschnitt im Kanton Aargau leicht unterdurchschnittlich (W1). Die Wirtschaftsleistung wird von einer gut diversifizierten und vergleichsweise innovativen Wirtschaft erbracht. Die diversifizierte Wirtschafts­struktur hat während der Covid-19-Pandemie stabilisierend gewirkt (W1). Das wirtschaftliche Potenzial der Steuerpflichtigen, das sogenannte Ressourcenpotenzial (W9), ist aufgrund vergleichsmässig wenig ertragsstarken Unternehmen und einkommensstarken Einwohnerinnen und Einwohnern im schweizweiten Vergleich unterdurchschnittlich. Zudem ist die Bedeutung des Standorts Aargau für Startups gering (W3). Dies, obschon die Standortqualität des Aargaus hauptsächlich aufgrund der vergleichsweisen tiefen Steuerbelastungen und der verkehrstechnisch günstigen Lage über dem Schweizer Durchschnitt liegt (W2).

Wie steht es um die Verfügbarkeit von Arbeitskräften?

Die Arbeitslosenquote sank im Kanton Aargau nach der Covid-19-Pandemie 2023 von 3,4 % auf 2,2 %, ist jedoch seit 2018 leicht über derjenigen des schweizerischen Durchschnitts (W5). Das Arbeitskräftepotenzial insbesondere der Frauen ist nicht ausgeschöpft: Frauen machen 2023 rund drei Viertel der Teilzeiterwerbstätigen aus (G5). Für Menschen mit Behinderungen gibt es zur Förderung ihrer Selbstbestimmung im Arbeitsleben seit Anfang 2022 ambulante Unterstützungsleistungen im ersten Arbeitsmarkt (G5).

Die Verfügbarkeit von Fachkräften ist im schweizweiten Vergleich durchschnittlich, diejenige der Hochqualifizierten weiterhin unterdurchschnittlich (W2). Ein Grund ist die zwar steigende, aber schweizweit unterdurchschnittliche Hochschulabschlussquote im Kanton Aargau, aber insbesondere auch die hohe Mobilität dieser Personengruppe (G1). Grundsätzlich hat sich der Mangel an geeigneten Arbeitskräften auch im Kanton Aargau in den letzten Jahren verschärft.

Werden Ressourceneffizienz und Kreislaufwirtschaft gefördert?

Die von diversen Branchenschwerpunkten geprägte Aargauer Wirtschaft entwickelt sich ähnlich zur Schweizer Wirtschaft. Schweizweit wurden pro erwirtschafteten Franken weniger materielle Ressourcen benötigt (W7). Dies deutet auf ein qualitatives Wachstum beziehungsweise eine Entkoppelung des Wirtschaftswachstums und des Rohstoffverbrauchs hin. Damit wird auch ein wichtiger Beitrag zur Reduktion der menschengemachten Treibhausgase geleistet (U12). Bei der Effizienz, der Schliessung von Stoffkreisläufen sowie der nachhaltigen Nutzung von Rohstoffen bestehen allerdings noch grosse Potenziale, welche den Aargauer Unternehmen diverse wirtschaftliche Chancen bieten.

Der Entwicklungsstand des SDGs 8 basiert auf den Fakten folgender Themenbereiche:

SDG 8: Schweizer Unterziele mit Relevanz für den Kanton Aargau

Schweizer Unterziele mit Relevanz für den Kanton Aargau (Stand 2024)

  • 8.1 Nachhaltiges Wachstum der Wirtschaft fördern durch eine Erhöhung der Arbeitsproduktivität, Stärkung der Widerstandsfähigkeit und Wachstum der Ressourcenproduktivität.
  • 8.2 Innovationsfördernde Rahmenbedingungen für die Wirtschaft stärken.
  • 8.3 Geeignete Rahmenbedingungen für kleinere und mittlere Unternehmen (KMUs) schaffen.
  • 8.4 Ressourceneffizienz und Kreislaufwirtschaft fördern.
  • 8.5 Gleichberechtigter und diskriminierungsfreier Zugang zu Erwerbsarbeit erreichen.
  • 8.6 Die Beschäftigung, Bildung und Ausbildung von jungen Menschen fördern.
  • 8.8 Arbeitnehmerrechte schützen und ein sicheres Arbeitsumfeld fördern.
  • 8.9 Einen attraktiven und nachhaltigen Tourismus fördern.

Alle Schweizer Unterziele

Mehr Informationen zum SDG 8

SDG 8: Beziehungen mit anderen SDGs

Die allgemeingültige (generische) Beschreibung der Beziehungen des SDG 6 mit anderen SDGs zeigt wichtige Zusammenhänge und kann Hinweise auf mögliche Handlungsansätze geben

Die 17 SDGs stehen in enger Beziehung zueinander: Der Entwicklungsstand eines SDGs hängt vom Stand anderer SDGs (Treiber) ab und hat gleichzeitig Konsequenzen auf den Entwicklungsstand weiterer SDGs. Entsprechend können einzelne Ziele (SDGs) nur erreicht werden, wenn auch bei anderen Zielen (SDGs) Fortschritte erlangt werden.

Eine qualitativ ausgerichtete, wirtschaftliche Leistungsfähigkeit beruht auf vielfältigen Voraussetzungen. So stellen gut ausgebildete Arbeitskräfte (SDG 4), eine sichere, umweltfreundliche und kostengünstige Energieversorgung (SDG 7), eine funktionstüchtige Infrastruktur, eine hohe Innovationskraft (SDG 9) oder die Verfügbarkeit von Land (SDG 11) zentrale Bedingungen für die Wirtschaft dar. Daneben ist aber auch eine vorausschauende Klimapolitik (SDG 13)eine immer wichtigere Rahmenbedingung. Gesellschaftliche Ungleichheiten (SDG 10) mindern hingegen das Ausschöpfen des Arbeitskräftepotenzials und damit die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit. Von der Natur erbrachte Ökosystemdienstleistungen (SDG 14 & 15) schliesslich sind notwendige Bedingung für die wirtschaftliche Produktion.

Umgekehrt hat das Wirtschaften mannigfache Auswirkungen auf Mensch, Gesellschaft und Natur. So ist eine leistungsfähige Wirtschaft Voraussetzung für die Reduktion von Armut (SDG 1) sowie für die Ernährungssicherheit (SDG 2). Das Einbinden aller Bevölkerungsgruppen in Arbeitsprozesse stellt einen wichtigen Hebel für gesellschaftliche Integration und den Abbau von Ungleichheiten (SDG 10) sowie zur Erreichung von Geschlechtergerechtigkeit (SDG 5) dar. Die wirtschaftliche Produktion beeinflusst auch die Luftqualität und die Gesundheit (SDG 3) der Menschen insgesamt. Ferner haben das Ausschöpfen von Effizienzpotenzialen, das Schliessen von Stoffkreisläufen sowie die nachhaltige Nutzung von Rohstoffen direkte Auswirkungen auf lokale und globale Ökosysteme (SDG 14 & 15)und fördern den verantwortungsvollen Konsum (SDG 12). Die Treibhausgase aus der wirtschaftlichen Produktion sind ein zentraler Treiber des Klimawandels (SDG 13). Schliesslich ist die Wirtschaft eine wesentliche Grundlage für Einnahmen für den öffentlichen Haushalt (SDG 16).

Titelbild des Nachhaltigkeitsberichtes 2024 des Kantons Aargau; Collage mit Grafiken und Fotos aus dem Kanton passend zu den verschiedenen Themenbereichen des Nachhaltigkeitsberichts

Das SDG 8 ist Teil vom Nachhaltigkeitsbericht des Kantons Aargau:

Logo der Agenda 2030 mit Flagge des Kantons Aargau in der Mitte.

Agenda 2030

Der Kanton Aargau trägt gemeinsam mit dem Bund zur Umsetzung der UNO-Agenda 2030 bei.